13 Oktober 2024

44% der Ökonomen prognostizieren erste Zinssenkung bis Februar 2025

Experten prognostizieren, dass Hausbesitzer bis Februar 2025 auf eine Entlastung bei Hypotheken warten müssen, laut der neuesten Umfrage zur Geldsatzentwicklung von Finder.

44% der Ökonomen prognostizieren erste Zinssenkung bis Februar 2025

In der neuesten Finder RBA Cash Rate Survey™ gaben 42 Ökonomen und Experten Einblicke in zukünftige Bewegungen des Geldsatzes und die allgemeine wirtschaftliche Lage.

Alle befragten Experten (100%, 42/42) erwarten, dass die Reserve Bank of Australia (RBA) den Geldsatz im September bei 4,35% halten wird.

Eine erhebliche Mehrheit der Panelisten (68%, 23/34) erwartet, dass die erste Zinssenkung innerhalb der ersten drei Sitzungen im Jahr 2025 erfolgen wird. Bemerkenswerterweise prognostizieren 44% (15/34), dass diese erste Senkung im Februar 2025 stattfinden wird.

Graham Cooke, Leiter der Verbraucherforschung bei Finder, hob hervor, dass Hausbesitzer ungeduldig auf eine Senkung der Zinssätze warten. "Viele hoffen, dass die Erleichterung früher als später kommt, da die lange Periode hoher Zinssätze den Finder's Cost of Living Pressure Gauge seit über zwei Jahren im extremen Bereich gehalten hat."

Er bemerkte auch die kürzliche Senkung um 50 Basispunkte durch die US-Notenbank, was die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die RBA in diesem Jahr, möglicherweise im November, erhöht.

Geoffrey Kingston von der Macquarie University Business School bemerkte die gemischten Signale aus der Wirtschaft. "Einerseits bleibt die Inflation aufgrund erheblicher Ausgaben im öffentlichen Sektor übermäßig hoch. Andererseits schwächt sich der private Sektor weiter ab."

James Morley von der University of Sydney erklärte, dass die RBA die Zinssätze voraussichtlich bis 2025 nicht senken wird, es sei denn, es gibt erhebliche Veränderungen in den Inflations- und Wirtschaftsvorhersagen.

Risiko einer Rezession in Australien

Das Expertengremium schätzte die Wahrscheinlichkeit, dass Australien innerhalb des nächsten Jahres in eine Rezession gerät, auf 39%. Alarmierend glauben 34% (10/29), dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession über 50% liegt.

Stella Huangfu von der University of Sydney warnte vor den Risiken einer Rezession und nannte hohe Zinssätze, globale wirtschaftliche Unsicherheit, schwaches Verbrauchervertrauen und eine Verlangsamung des Arbeitsmarktes. Jakob Madsen von der UWA bestätigte diese Bedenken und erklärte: "Australien sieht sich, wie viele andere Länder, Blasen in den Aktien-, Immobilien- und Kreditmärkten gegenüber, bei gleichzeitig niedrigen Investitionsniveaus."

Im Gegensatz dazu argumentierte Tim Reardon von der Housing Industry Association, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession nicht höher als gewöhnlich sei und dass das starke Bevölkerungswachstum und der enge Arbeitsmarkt als Faktoren wirken, die wirtschaftliche Gegenwinde ausgleichen.

David Robertson von der Bendigo Bank stellte fest, dass Australien zwar eine Pro-Kopf-Rezession erlebt hat, eine harte 'technische Rezession' jedoch unwahrscheinlich erscheint, da die Haushaltseinkommen aufgrund von Steuersenkungen und moderierender Inflation wieder steigen.

Ausblick auf den Wohnungsmarkt

Experten prognostizieren ein moderates Wachstum der durchschnittlichen Haus- und Wohnungspreise in allen Hauptstädten, mit einem insgesamt prognostizierten Anstieg von 2,1%. In Perth wird ein Anstieg von 5,2% erwartet, was das durchschnittliche Mindesteinkommen für ein Haus auf 154.910 $ und für eine Wohnung auf 103.966 $ anhebt.

Für Canberra wird ein Preisanstieg von 3,7% prognostiziert, was ein durchschnittliches Mindesteinkommen von 194.746 $ für ein Haus und 122.997 $ für eine Wohnung erforderlich macht. In Brisbane und Adelaide wird ebenfalls mit Preiserhöhungen von 2,9% gerechnet.

Expertenmeinungen

Mehrere Experten äußerten sich zur aktuellen wirtschaftlichen Situation:

  • Dr. Andrew Wilson, My Housing Market: "Die Inflation liegt immer noch weit über dem Ziel der RBA, und der Arbeitsmarkt bleibt stark."
  • Tomasz Wozniak, University of Melbourne: "Wir haben genug! ... und es geht bald bergab!"
  • Aarti Singh, University of Sydney: "Die RBA wird wahrscheinlich abwarten, anstatt den Zinssatz zu ändern, um Risiken auszugleichen."
  • Alex Joiner, IFM Investors: "Die RBA wird Zeit benötigen, um sich in Bezug auf die Inflation sicher zu fühlen, bevor sie die Wirtschaft unterstützt."
  • Evgenia Dechter, UNSW: "Die RBA wird wahrscheinlich den Geldsatz halten, bis mehr Informationen vorliegen."

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die RBA voraussichtlich den aktuellen Geldsatz vorerst beibehalten wird, während Experten mögliche Senkungen Anfang 2025 voraussehen, abhängig von den Inflationsentwicklungen und den wirtschaftlichen Bedingungen. Hausbesitzer und potenzielle Käufer sollten sich auf ein herausforderndes wirtschaftliches Umfeld einstellen.

Quelle: finder.com.au