USD/CHF Handelsdynamik: Die Herausforderung der SNB angesichts der US-Inflationsberichte
Während Händler den Wunsch äußern, den US-Dollar (USD) zu verkaufen, sieht sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) Herausforderungen gegenüber, die Stärke des Schweizer Frankens (CHF) zu steuern. Marktspekulationen deuten darauf hin, dass die SNB möglicherweise aktiv im Devisenmarkt interveniert, um die USD/CHF-Kurse um 0,94 zu halten. Diese Situation lenkt die Aufmerksamkeit auf das bevorstehende Zinsentscheidungsmeeting der SNB sowie auf wichtige US-Wirtschaftsindikatoren wie BIP, PMI und PCE-Berichte, sowie auf Kommentare von verschiedenen Mitgliedern der Federal Reserve.
Die Handelswoche beginnt mit der Veröffentlichung der PMI-Berichte, die für Händler entscheidend sind, um Trends im Wirtschaftswachstum, in der Inflation und in der Beschäftigung zu beurteilen. Unter den verschiedenen berichteten Indizes ist der Dienstleistungs-PMI besonders bemerkenswert, da die Dienstleistungsinflation derzeit auf hohem Niveau ist.
Zentralbank-Doves könnten besorgt sein, dass die Dienstleistungs-PMIs schneller wachsen als erwartet. Besonders hervorzuheben ist, dass der US-Dienstleistungs-PMI das schnellste Wachstum seit März 2022 gezeigt hat. In Verbindung mit den jüngsten Daten zu CPI, NFP und ISM könnte ein starker Dienstleistungs-PMI-Bericht zu erhöhtem Verkaufsdruck auf den USD führen.
Obwohl die kürzliche Zinssenkung der Federal Reserve um 50 Basispunkte und die dovish Haltung andere Zentralbanken dazu ermutigen könnten, Zinssenkungen in Betracht zu ziehen, garantiert dies keine sofortigen Senkungen im gesamten Markt. Die Reserve Bank of Australia (RBA) wird voraussichtlich ihren Leitzins im nächsten Jahr bei 4,35 % halten, trotz der Markterwartungen für Zinssenkungen.
Am Mittwoch wird Australien seinen monatlichen Inflationsbericht veröffentlichen, der nach dem Meeting der RBA weitere Einblicke in die wirtschaftliche Lage geben wird.
In der kommenden Woche wird erwartet, dass die SNB ihren Zinssatz um 25 Basispunkte auf 1 % senkt, da die Inflation auf 1,1 % gefallen ist, was deutlich unter dem Ziel von 2 % der SNB liegt. Diese Entscheidung wird jedoch mehr durch den Einfluss des Schweizer Frankens auf die Importe als durch die nationalen CPI-Zahlen beeinflusst. Die SNB hat sich deutlich zur hohen Wertigkeit des Frankens geäußert, während eine Schweizer Lobbygruppe eine Erhöhung des EUR/CHF auf 0,98 fordert, was etwa 4 % über den aktuellen Niveaus liegt.
Analysten von ING vermuten, dass die SNB wahrscheinlich aktiv im Devisenmarkt war, obwohl konkrete Daten dies noch nicht bestätigen konnten. Sie schätzen, dass die SNB interveniert, wenn der EUR/CHF unter 0,84 oder der USD/CHF unter 0,94 fällt. Die jüngsten Bewegungen des USD/CHF, der sich von diesen Niveaus mehrfach erholt hat, unterstützen diese Theorie.
Da der US-Dollar in den kommenden Monaten voraussichtlich schwächer wird, könnte USD/CHF ein interessantes Paar zum Beobachten werden, insbesondere wenn der US PCE-Inflationsbericht negativ überrascht.
Am Freitag wird der mit Spannung erwartete monatliche PCE-Inflationsbericht veröffentlicht, während die vorläufigen PMIs am Montag und die BIP-Zahlen am Donnerstag als Vorboten dienen. Obwohl die PCE-Inflation typischerweise stabil ist, könnten selbst geringfügige Abweichungen von den Erwartungen erhebliche Marktreaktionen auslösen. Wenn die US-PMIs und das BIP die Prognosen übertreffen, könnte selbst ein leichter Anstieg des Kern-CPI zu weiterem Short-Covering des US-Dollars führen.